Finalist des 19. eGovernment-Wettbewerbs im Interview: Christian Hirth, Geschäftsführer und Gründer des Start-Ups The Chainless GmbH

Christian Hirth ist Geschäftsführer und Gründer des 2018 gegründeten Start-Ups The Chainless GmbH. Das in Freiburg ansässige Technologie-Unternehmen entwickelte die Software DeepVA, die mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Lage ist, Video- und Bildmaterial zu analysieren. Heute sprechen wir mit Herrn Hirth über den Einzug in das Finale des 19. eGovernment-Wettbewerbs.

Sie sind Finalist in der Kategorie „Bestes Projekt zum Einsatz innovativer Technologien“. Können Sie uns etwas mehr darüber erzählen?
In dieser Kategorie werden Projekte ausgezeichnet, die neue, zukunftsweisende Technologien wie beispielsweise künstliche Intelligenz oder Virtual Reality entwickeln und im Bereich des öffentlichen Sektors einsetzen. Gerade in der Verwaltung besteht enormes Potential zur Digitalisierung und Automatisierung, um Quantität und vor allem Qualität der Betriebsabläufe zu optimieren. Mit unserem Projekt KI im Stadtarchiv haben wir eng mit der Stadt Heilbronn zusammengearbeitet und hoffen natürlich, weitere Behörden zu inspirieren ebenfalls moderne Technologien einzusetzen.

Worum geht es bei dem Projekt „KI im Stadtarchiv“?
In öffentlichen Kommunalarchiven gibt es unglaublich viele Fotos und Videos und jedes Jahr kommen neue hinzu. Die manuelle Verarbeitung dieser Daten ist sehr zeit- und kostenintensiv. Für dieses Projekt wird DeepVA genutzt, um mithilfe von künstlicher Intelligenz Mediendaten zu erkennen und zu verwalten. Das Ziel ist es, dieses zunächst unstrukturierte Bildmaterial automatisch zu verschlagworten und damit recherchierbar zu machen. Informationen können dadurch schneller und zuverlässiger gesichert werden. Um stadtspezifisches Wissen zu verarbeiten ist explizites Know-How der Mitarbeiter erforderlich. Dieses Wissen geht durch den Einsatz von DeepVA nicht verloren und wird nachhaltig bewahrt.

Wer außer Städten und Gemeinden kann noch von ihrem Produkt profitieren?
DeepVA erkennt bekannte Persönlichkeiten aus beispielsweise Politik und Sport, Objekte und Sehenswürdigkeiten und extrahiert Texte aus Bild- und Videomaterial. Der Bayerische Rundfunk nutzt beispielsweise diese Funktionen, um ihre gesamte Mediathek zu labeln und ihre Daten zu kategorisieren. Das dient einerseits der Archivierung von Videos und Bildern und unterstützt andererseits genauso die Produktion von neuen Inhalten. Aber auch im Bereich des autonomen Fahrens wird Videoanalyse eingesetzt. Im Grunde ist DeepVA für alle Unternehmen interessant, die zusätzliche Informationen aus visuellen Daten gewinnen wollen.

Wer steckt eigentlich hinter DeepVA?
Ursprünglich sind wir drei langjährige Freunde aus Freiburg, die schon seit mehreren Jahren an dieser Produktidee arbeiten. Seit 2018 haben wir es geschafft, unser Start-Up immer weiter auszubauen. Mittlerweile besteht unser Team aus neun jungen, ambitionierten Mitarbeitern verschiedener Nationalitäten. Wir setzen unter anderem auf Studierende, um ihnen die Möglichkeit zu bieten, universitäres Wissen anzuwenden und ihre Talente im Bereich Machine Learning zu entwickeln. Wir setzen auf freundschaftliche Atmosphäre mit flachen Hierarchien und sind überzeugt davon, dass diese Philosophie maßgeblich an unserem bisherigen Erfolg beteiligt ist.

Das Projekt enstand in Zusammenarbeit mit der Stadt Heilbronn: KI im Stadtarchiv Heilbronn - hier könnt es mit eurem Online-Voting unterstützen!

http://www.gruenden.uni-freiburg.de/wp-content/uploads/Deep_VA_TheChainless-GmbH_Foto_DemianPleuler_kl.jpg
Foto: Demian Pleuler

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