KTUR-Projekt: Knowledge Transfer goes trinational

Seit Oktober ist das INTERREG-Projekt “Knowledge Transfer Upper Rhine” (kurz: KTUR) am Start. Neben der Universität Freiburg sind elf weitere Universitäten und Hochschulen der Oberrhein-Region aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz eingebunden. Projektkoordinator ist das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Das erklärte Ziel der zwölf Partnerinstitutionen ist der Auf- und Ausbau eines grenzüberschreitenden Netzwerks, in dem alle relevanten Akteure aus dem Transferbereich – von Forschung und Wissenschaft über Intermediäre (wie z.B. Wirtschaftsförderungen) bis zu Startups und Unternehmen eingebunden sind, voneinander lernen und neue Impulse für die Trinationale Metropolregion Oberrhein (TMO) initiieren.
Das Gründungsbüro führte hierzu ein Interview mit Dr. Frauke Lorenzen von der Universität Freiburg, die gemeinsam mit der Hochschule Furtwangen für das Arbeitspaket „Gründen am Oberrhein“ innerhalb des Gesamtprojekts zuständig ist.

Den trinationalen Wissens- und Technologie-Transfer stärken zu wollen, hört sich erst einmal sehr wolkig an. Was genau ist das Ziel des KTUR-Projekts?
Wir haben uns mit dem Projekt verschiedene Ziele gesteckt. Neben dem reinen Netzwerkgedanken, den wir natürlich über die Projektlaufzeit von 3 Jahren etablieren und stärken wollen, steht für die beteiligten Partner vor allem im Vordergrund, unsere Angebote im Transfer nicht nur in der trinationalen Region transparent zu machen, sondern auch gemeinsam internationaler präsent werden zu lassen. Eine Region hat – global gesehen – wesentlich mehr Strahlkraft als ein einzelner Standort. Das ist selbstverständlich ein hoher Anspruch, und wir brauchen hier sicher auch die Unterstützung der Wirtschaft und Politik, um dieses Ziel tatsächlich erreichen zu können.

Das Projekt KTUR ist im Oktober 2019 gestartet. Was ist in der Zwischenzeit passiert?
Das erste dreiviertel Jahr haben wir zunächst genutzt, um zum einen Kontakte zwischen den einzelnen Transfereinrichtungen aufzubauen und zu vertiefen und zum anderen um die Strukturen der einzelnen Partner besser kennenzulernen. Das erscheint vielleicht auf den ersten Blick selbstverständlich, Tatsache ist aber, dass wir zuvor nur vielleicht einen Bruchteil der Kolleginnen und Kollegen persönlich kannten. Das hat sich durch die recht eng getakteten Treffen im ersten halben Jahr schnell geändert. Sehr viel transparenter sind für uns auch die jeweiligen Strukturen geworden. Wir haben viele Gemeinsamkeiten entdeckt, aber auch Unterschiede, die für die weitere Zusammenarbeit wichtig sind.

Im März waren dann plötzlich aufgrund der Corona-Pandemie die Grenzen geschlossen. Wie hat sich das auf das Projekt ausgewirkt?
Die Grenzschließung hat uns tatsächlich erst ein bisschen den Wind aus den Segeln genommen. Alle geplanten Projektmeetings sind nach und nach vertagt und dann schlussendlich abgesagt worden. Spannend war aber zu sehen, dass uns das halbe Jahr Vorlauf kollegial gesehen doch ganz gut den Rücken gestärkt hat. Die inzwischen aufgebauten Kontakte sind überhaupt nicht abgerissen. Wie viele in der Corona-Krise haben wir auch gelernt, uns anders zu organisieren. Statt nun zwischen den einzelnen Standorten zu pendeln, treffen wir uns eben in virtuellen Räumen.

Wie geht es jetzt weiter im Projekt?
Wir haben viel vor! Und leider ist der Zeitdruck durch die Corona-Zeit doch etwas größer geworden. Alle sind aber motiviert und daher hoffe ich, dass wir gut im Zeitplan bleiben können. Nach der Analyse-Phase, die uns einige Erkenntnisse geschenkt hat, wollen wir nun ab Herbst 2020 mit den ersten Pilotprojekten starten. Alle Arbeitsgruppen werden bis Mitte Juni ihre Projektvorschläge konkretisieren. Nach einer Feedback-Runde, in die wir explizit auch einen Beirat, bestehend aus regionalen Unternehmen und Institutionen, einbinden, sollen die Projekte spätestens im August stehen.

Was steht konkret in der Arbeitsgruppe „Gründen am Oberrhein“, die die Uni Freiburg betreut, als Nächstes an?
Wir konzentrieren uns auf mehrere Teilprojekte. Dazu zählen u.a. der Aufbau einer regionalen Austauschplattform, Netzwerkprojekte (z.B. zwischen KMU und Startups oder mit den jeweiligen studentischen Hochschulgruppen) sowie die Verknüpfung von Weiterbildungsformaten. Die Uni Freiburg ist außerdem zuständig für das erste Auftakttreffen im Herbst 2020.
Angesichts der Situation planen wir aktuell, die Veranstaltung virtuell aufzusetzen. Es sind einfach zu viele Events in der jüngsten Vergangenheit abgesagt oder verschoben worden. Von heute auf morgen eine Veranstaltung umzuplanen, ist oft nicht machbar. Möglicherweise erreichen wir sogar über den virtuellen Raum mehr Akteure als wir durch eine Präsenzveranstaltung vor Ort gewinnen würden.


Zum Projekt:
Die EU fördert KTUR im Rahmen des Förderprogramms INTERREG V Oberrhein in den nächsten drei Jahren mit 1,6 Millionen Euro. Die Schweizer Hochschulen werden mit Bundes- und Kantonsmitteln aus den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft und Jura mit rund 300.000 Euro gefördert.
Weitere Fragen gerne auch an Dr. Frauke Lorenzen.

Knowledge Transfer Upper Rhine (KTUR)





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