Zwei Frauen, eine Vision: Mit ihrer Veranstaltungsreihe „Bridge the gap – Gründerinnen* im Fokus“ schaffen unsere Mitarbeiterinnen Liliane Herzberg und Katharina Engel einen Raum, in dem Frauen* sichtbar werden, sich vernetzen und voneinander lernen können. Heute sprechen wir mit ihnen über ihre Motivation, Herausforderungen und darüber, warum es gerade jetzt solche Formate braucht.
Gründungsbüro (GB):
Wie kam es zur Idee, eine Veranstaltungsreihe wie Bridge the gap speziell für Gründerinnen* zu starten?
Liliane:
Die Idee entstand eigentlich aus einer Beobachtung oder vielmehr einer Diskrepanz heraus. Statistiken, deutschlandweite, aber auch die des Gründungsbüros, zeigen, dass nur ein Bruchteil der Startups weiblich ist. Aus unserem privaten Umfeld und Gesprächen wissen wir aber, dass das nicht an der Motivation der Frauen* oder an mangelnden Ideen liegt. Wir haben uns also auf die Suche nach den Ursachen dieser Unstimmigkeit begeben und festgestellt, dass verschiedene Faktoren Gründerinnen* hindern, loszulegen. Strukturelle, persönliche, Fragen der Vereinbarkeit, aber auch der Role Models.
Katharina: Ja, wir haben beispielweise festgestellt, dass es zwar viele Business-Events gibt, aber selten solche wie Bridge the gap, bei denen Frauen wirklich im Mittelpunkt stehen, nicht als Quoten-Speakerinnen*, sondern als Expertinnen*, Macherinnen*, Gründerinnen*. Uns hat dieser sichere, offene Raum gefehlt, in dem man sich nicht verstellen muss und in dem auch Unsicherheiten Platz haben. So kam die Idee: Warum nicht selbst etwas auf die Beine stellen?
GB:
Was ist das Ziel eurer Reihe – was wollt ihr für Gründerinnen* konkret verändern oder ermöglichen?
Katharina:
Wir wollen Sichtbarkeit schaffen, aber auch echte Verbindungen, jenseits von Visitenkartentausch. Es geht uns darum, Frauen* in der Gründungswelt zu stärken: durch Vorbilder, Austausch, Mutmach-Geschichten und praktisches Wissen. Unsere Vision ist ein Raum, in dem sich Gründerinnen* auf Augenhöhe begegnen und gegenseitig wachsen lassen.
Bridge the gap – das erwartet die Teilnehmerinnen*
GB:
Wie sieht ein typischer Abend bei Bridge the gap aus?
Liliane:
Jeder Abend hat ein bestimmtes Thema, von Finanzierung über Selbstzweifel bis hin zu Leadership. Wir legen viel Wert auf Interaktivität. Keine Frontalbeschallung, sondern echte Gespräche. Und natürlich bleibt auch Raum zum Netzwerken.
GB:
An wen richtet sich euer Angebot dann im spezifischen? Müssen die Gründer*innen schon mehr als nur eine Idee haben?
Katharina:
Alle, die Interesse an Gründung, Selbstständigkeit oder Startups haben, sind herzlich willkommen. Viele Teilnehmerinnen* stehen am Anfang ihrer Gründung oder tragen die Idee noch in sich, andere sind schon mitten im Business-Alltag. Diese Mischung bei Bridge the gap ist super wertvoll, weil viel voneinander gelernt wird.
GB:
Warum braucht es eurer Meinung nach eigene Räume für Frauen* in der Gründungswelt?
Liliane:
Weil Frauen* andere Herausforderungen haben, sei es beim Thema Finanzierung, Sichtbarkeit oder Leadership. In gemischten Räumen gehen viele Themen unter, vielleicht weil sich die Frauen* nicht trauen, ihre Fragen zu stellen, vielleicht weil sie sie nicht für wichtig erachten, wenn andere lauter und fordernder sind als sie. Unsere Bridge the gap-Veranstaltungen bieten einen geschützten Rahmen, in dem auch Zweifel, Ängste oder strukturelle Hürden ehrlich besprochen werden. Und: Frauen* empowern sich gegenseitig, das ist unglaublich kraftvoll.

Auch Netzwerken spielt eine große Rolle bei Bridge the gap
GB:
Wie wichtig ist euch das Thema Vernetzung unter Gründerinnen* und wie unterstützt ihr das konkret?
Katharina:
Vernetzung ist super wichtig. Frauen* trauen sich oft nicht, den ersten Schritt zu gehen. Deshalb widmen wir dem Thema einen ganzen Workshop auf den FRENI Entrepreneurship Tagen. Außerdem gestalten wir alle unsere Veranstaltungen so, dass Austausch in der Regel ganz natürlich passiert. Wir glauben, dass jede Frau* im Raum etwas beitragen kann, ganz unabhängig vom Business-Status. Aus einem Netzwerk können echte Allianzen entstehen und genau das fördern wir.
GB:
Was sind eure nächsten Schritte, wie soll sich die Bridge the gap-Reihe weiterentwickeln?
Katharina:
Wir möchten wachsen, qualitativ und vielleicht auch geografisch. Es gibt schon Ideen, um noch mehr Frauen* zu erreichen. Gleichzeitig wollen wir die persönliche Atmosphäre bewahren. Es geht uns nicht um Masse, sondern um echte Wirkung.
GB:
Welchen Rat würdet ihr ganz persönlich Frauen* geben, die mit dem Gedanken spielen zu gründen, sich aber noch nicht trauen?
Liliane:
Trau dich, zu starten und such´ dir Unterstützung. Du musst nicht alles allein können oder wissen. Rede mit dir wohlgesinnten, neugierigen Menschen über deine Idee, auch wenn sie noch in den Kinderschuhen steckt ist. Hol dir Feedback, vernetze dich, geh zu Events wie unseren 😉und vor allem: Vertraue dir selbst. Du steckst voller weiblicher Kraft, nutze sie!
